Lo, wie Mustang in Nepal genannt wird, war sehr wahrscheinlich einst ein Teil von Ngari, dem westlichen Teil Tibets. 1.789 wurde es zu einem Teil Nepals, im Jahr 2008 trat der letzte König Mustangs auf Aufforderung der Regierung hin zurück und gab damit auch den Status des Königreichs auf. Um die geschichtlichen Besonderheiten und das kulturelle Erbe zu wahren, wird in Mustang ein sehr sanfter und kontrollierter Tourismus betrieben.
Die Wanderung nach Lo führt durch eine fast baumlose, eher karge jedoch einzigartige Landschaft. Auf Grund der Regenschattenlage ist es hier auch während der Monsunzeit eher trocken. Die endlosen Weiten, die den Blick auf gelbe und graue, vom Wind erodierten Hügel freigeben, erinnern an tibetische Hochebenen. Der untere Teil des oberen Mustangs bekommt etwas mehr Niederschlag ab, sein landschaftliches Bild ist geprägt von großen, rötlichen, zerklüfteten Klippen. Im Hintergrund sind auch in dieser einmaligen, fast mystischen Region die Bergriesen des Himalayas zu bestaunen. Dörfer liegen mehrere Stunden auseinander und erscheinen in der Ferne fast wie Fata Morganas - grüne Oasen in einer wüstenähnlichen Landschaft. Für den Bau von Häusern und Stupas werden in der gesamten Region hauptsächlich sonnengebrannte Lehmziegel verwendet, auf diese Weise entstehen erstaunliche Bauwerke, wie z. B. die Stadtmauer und der vierstöckige Palast in Lo Manthang. Die Einwohner von Upper Mustang nannten sich Lobas, geschrieben "Lopa" mit der Abstammung von "Lo People".
Die in Mustang praktizierte Form des tibetischen Buddhismus ist in erster Linie die der Sakyapa-Schule, welche im Jahr 1.073 im Sakya-Kloster in Tibet gegründet wurde. Das Sakya-Kloster ist einzigartig für seine horizontalen grauen, weißen und gelben Streifen an seinen roten Wänden. Das Erkennungsmerkmal der Sakyapa-Strukturen findet sich auch in den meisten Chortens und Gompas in Lo wieder und soll die Farben der umliegenden Hügel widerspiegeln.